Mit Howard Ziehm widmen die Hofer Filmtage ihre Hommage einer der schillerndsten Pionierfiguren der sexuellen Revolution in den USA. Der Filmemacher ist erst im August dieses Jahres verstorben. Das Publikum kann sich auf Filme freuen wie „Cop Killers“ von 1973 oder „Flesh Gordon“ von 1974.
Let’s talk about sex. In Hof wird es heiß dieses Jahr. Mit Howard Ziehm widmen die Hofer Filmtage ihre Hommage einer der schillerndsten Pionierfiguren der sexuellen Revolution in den USA. Neben einer Auswahl an Filmen präsentiert Festivalleiter Thorsten Schaumann auch den Dokumentarfilm über Ziehm, „Finding Planet Porno: The Wild Journey of American Cinema’s First Outlaw“ von Christian Genzel (Kamera: Paul Sprinz).
Howard Ziehm, 1940 geboren und erst im August dieses Jahres verstorben, arbeitete als Regisseur, Produzent, Kameramann und Drehbuchautor von Porno- und Erotikfilmen. Er gilt als Wegbegleiter des Porno Chic der 1970er Jahre und zeichnet die Welle pornografischer Filme im amerikanischen Kinovertrieb – zu einer Zeit, als Pornographie noch illegal war. Sein Film „Mona: The Virgin Nymph“ war der erste Pornofilm, der regulären Kinoverleih erhielt, zwei Jahre vor Damianos berüchtigtem „Deep Throat“. Gemeinsam mit Bill Osco gründete er 1969 die Produktionsfirma Graffiti Productions und produzierte seitdem vielfache pornografische Filme. Später drehte er die Kult-Science-Fiction-Sexparodie „Flesh Gordon“, dessen Produktion zu einem langen Kampf gegen das Gesetz, akuten Geldmangel und anderen Problemen wurde. An seiner Seite für fast 54 Jahre arbeitete und spielte seine Ehefrau Judy Ziehm in mehreren Filmen mit.
„Viele der Darstellungen wirken aus heutiger Sicht unzeitgemäß, aber seine Filme bleiben lebendige Dokumente einer Ära, die vieles auf den Kopf stellte, besonders was die sexuelle Befreiung damals anbelangte“, so die Hofer Filmtage in der Ankündigung.
Gezeigt werden in Hof:
„Cop Killers“, USA 1973
Regie: Walter Cichy, Drrehbuch/Kamera: Howard Ziehm
„Flesh Gordon“, USA 1974
Regie: Howard Ziehm, Michael Benveniste, Kamera: Howard Ziehm
„Star Virgin“, USA 1979
Regie: Linus Gator (Howard Ziehm), Kamera: Nisan Eventoff (Howard Ziehm)