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Boxoffice Österreich: Zahlen nahezu halbiert

An einem Wochenende, das auf Tage katastrophaler Hochwasser in Österreich folgte, brachen die Besuchszahlen in den dortigen Kinos ein. „Beetlejuice Beetlejuice“ behauptete sich an der Spitze – als einziger Bestandstitel, bei dem es nicht um 50, 60 oder sogar mehr als 70 Prozent nach unten ging. Bester Neustart war „Speak No Evil“ auf dem dritten Rang.

„Beetlejuice Beetlejuice“ war der einzige Bestandstitel, der nicht mehr als die Hälfte der Vorwochenbesuche verlor (Credit: Parisa Taghizadeh / Warner Bros.)

Allzu viel war vom vergangenen Kinowochenende in Österreich ohnehin nicht zu erwarten gewesen, schon gar nicht nach den Tagen katastrophaler Hochwasser. So fielen die Zahlen nicht weniger miserabel aus als in Deutschland, eher vielleicht noch ein wenig schlechter. Letzterer Eindruck drängt sich zumindest auf, wenn man auf die Entwicklung im Vergleich zum Vorwochenende blickt: In Deutschland ging es nach Besuchen um 20 Prozent nach unten – in Österreich um satte 48,5 Prozent

Wenig besser das Bild beim Umsatz: 22,4 Prozent Minus in Deutschland, 47,1 Prozent weniger bei den Nachbarn. Insgesamt wurden in. Österreich am zurückliegenden Wochenende nur knapp 70.000 verkaufte Tickets und nur gut 772.000 Euro Umsatz gezählt.

Dass der Absturz in Österreich so viel steiler ausfällt, dürfte unterdessen nicht nur auf diverse Unwetterfolgen zurückzuführen sein, die die Tage vor dem vergangenen Wochenende prägten. Sondern die Entwicklung ist – im Verhältnis zu Deutschland – auch Ausdruck der Tatsache, dass das Kinogeschäft dort in der Vorwoche recht gut lief, während die Zahlen hierzulande schon zum Ende der KW 37 sehr mau ausgefallen waren.

Die Spitzenposition jedenfalls sicherte sich am zurückliegenden Wochenende „Beetlejuice Beetlejuice“ überlegen – obwohl der Film trotz der Topergebnisse in den USA auch in Österreich nicht Gefahr laufen wird, in die Nähe irgendwelcher Boxoffice-Auszeichnungen zu kommen. Knapp 11.500 Besuche (das einzige fünfstellige Ergebnis) brachten 142.000 Euro Boxoffice, gesamt sind knapp 42.000 Besuche und 500.000 Euro gezählt. Das Besuchsminus von 44,5 Prozent war das mit Abstand niedrigste für einen Bestandstitel in der Top 15, wo die Rückgänge ansonsten teils bei über 70 Prozent lagen.

Zweitstabilster Titel war die Nummer 2: „Nur noch ein einziges Mal“ packte bei einem Besuchsminus von 55 Prozent fast 6000 Besuche und gut 74.000 Euro Boxoffice drauf und steht bei mehr als 206.000 Besuchen.

Die Top 3 komplettiert der stärkste Neustart: „Speak No Evil“ debütierte mit 5300 Besuchen (knapp 6300 inkl. Vorstart) und spielte bislang fast 76.000 Euro ein.

Die Plätze 4 bis 6 gehen an eine Phalanx aus Langläufern: „Deadpool & Wolverine“ (gut 4200 Besuche) ist zum neunten Mal in den Charts, „Ich – Einfach unverbesserlich 4“ (knapp 5300 Besuche, aber etwa 600 Euro weniger Wochenendumsatz – bald 500.000 Gesamtbesuche) startete in die elfte Woche – und das 15. Wochenende ist es schon für „Alles steht Kopf 2“, dessen sensationelle 625.000 Gesamtbesuche bislang das absolute Maß der Dinge im laufenden Kinojahr sind.

Gefolgt werden diese drei Platzhirsche von gleich drei Debütanten, von denen allerdings keiner wirklich Ausrufezeichen setzen konnte. Am reinen dreitägigen Wochenende hatte „The Substance“ mit gut 2700 Besuchen/gut 30.000 Euro die Nase in dieser Gruppe auf Platz 7 vorne, dahinter folgten „Favoriten“ (knapp 3000 Besuche/knapp 29.000 Euro) und „Die Fotografin“ (gut 2600 Besuche/gut 26.000 Euro). Nimmt man die Vorstarts hinzu, schiebt sich „Favoriten“ mit knapp 3700 Tickets/gut 35.000 Euro Umsatz nach vorne, „Die Fotografin“ hat dann knapp 3000 Tickets und knapp 30.000 Euro vorzuweisen. Noch in die Top 15 – auf Rang 12 – schaffte es „Jung Kook: I Am Still“ mit 1300 Besuchen und gut 19.000 Euro Boxoffice am reinen Wochenende.

Insgesamt hinkt der österreichische Markt dem Vorjahresniveau um knapp 17 Prozent nach Besuchen und 18,6 Prozent nach Umsatz hinterher. Größter Neustart der kommenden Woche ist natürlich „Die Schule der magischen Tiere 3“. Anders als in Deutschland wurden dessen Previews nicht namentlich in die österreichischen Wochenendcharts aufgenommen (was allerdings auch dem üblichen Vorgehen entspricht). In den eingangs genannten Gesamtzahlen scheinen sie aber enthalten zu sein, darauf deutet zumindest ein auffällig niedriger Anteil der tatsächlich gelisteten Top-15-Filme am Gesamtergebnis hin.