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Erste Runde geht an „Barbenheimer“

Vor einem Jahr sorgte der parallele Start von „Barbie“ und „Oppenheimer“ für eine massive Belebung des Kinogeschäfts. Das vergangene Wochenende konnte da nicht annähernd mithalten. Wie groß die Differenz ist, zeigen die Zahlen von Comscore.

Tolles Spektakel – aber nicht genug, um „Barbenheimer“ Paroli zu bieten: „Twisters“. (Credit: Warner Bros. / Universal)

Es galt seit geraumer Zeit als eine Art Damoklesschwert, das über den Zahlen des laufenden Jahres schwebte – zumindest dann, wenn es um den Vergleich zum Vorjahr ging: Das „Barbenheimer“-Phänomen aus 2023, der parallele Start zweier Filme, die am Ende zusammen mehr als zehn Mio. Kinobesuche auf die Waage brachten.

Ein Phänomen vor allem, das man für dieses Jahr – bei allem Respekt vor aktuellen Hits wie „Alles steht Kopf 2“ und „Ich – Einfach unverbesserlich 4“ sowie dem im Vorverkauf dem Vernehmen nach bereits bestens abschneidenden „Deadpool & Wolverine“ – nicht wiederholbar sah. Oder anders ausgedrückt: Es war von Anfang an erwartet worden, dass der Kinomarkt gegenüber dem Geschäftsverlauf im Vorjahr ab Mitte Juli erst einmal wieder ordentlich an Boden verlieren würde.

Zumindest am vergangenen Wochenende (quasi dem damaligen Startwochenende von „Barbie“ und „Oppenheimer“) ist das erst einmal so eingetreten – wobei nicht half, dass die zumindest kurzzeitige Rückkehr Badesee-tauglichen Sommerwetters die Zahlen nicht gerade positiv beeinflusste. Tatsächlich gaben sowohl die Besuchs- als auch die Umsatzzahlen gegenüber einer guten Vorwoche um jeweils rund 34 Prozent nach; wobei die „Verluste“ der beiden animierten Spitzenreiter von jeweils rund 44 Prozent durchaus nicht die höchsten bei den Bestandstiteln waren: Innerhalb der Top 20 ging es mehrfach (und teils sehr deutlich) über die Marke von 50 Prozent an Publikumsminus. 

Parallel dazu konnten die Neustarts keine Ausrufezeichen setzen: Am besten schlug sich noch der auf dem dritten Platz gestartete „Twisters“ (der außerhalb der USA, wo er zum Start für Furore sorgte, leider generell ein wenig blass bleibt) mit gut 71.000 Besuchen am reinen Wochenende und gut 87.000 inklusive des Vorstarts. Fünfstellige Besuchszahlen schrieb noch „Love Lies Bleeding“ mit knapp 11.000 Besuchen auf Rang 8; unter dem Strich standen die Neustarts des Wochenendes insgesamt nur für etwa 96.000 Besuche – oder einen Bruchteil dessen, was Barbie und Oppenheimer jeweils alleine schafften.

Logische Folge: Am vergangenen Wochenende wurde insgesamt nicht einmal die Hälfte der Besuche des ersten „Barbenheimer“-Wochenendes verzeichnet, tatsächlich lag die Zahl der verkauften Tickets um rund 56 Prozent unter Vorjahr; das Boxoffice fiel gut 57 Prozent schwächer aus.

Diese Differenz blieb selbstverständlich nicht ohne Folgen für den Rückstand zum Vorjahr, der sich im Fahrwasser der beiden aktuellen Animationshits zuletzt wieder reduziert hatte. Betrug die Lücke nach dem vorletzten Wochenende noch 7,6 Prozent nach Besuchen und elf Prozent nach Umsatz, schnellte sie auf 9,5 Prozent nach verkauften Tickets und 12,8 Prozent nach Boxoffice hoch – alleine das erste „Barbenheimer“-Wochenende vergrößerte den Abstand also um jeweils rund zwei Prozentpunkte.