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Boxoffice Österreich: Preisaktionen bremsen Besucherrückgang

Monatsanfang in Österreich: Das bedeutet Aktionspreise in zahlreichen Kinos. Wie üblich ist der Effekt deutlich zu sehen – anders als in Deutschland gingen die Besuche gegenüber der Vorwoche nur leicht zurück, auch der (deutliche) Umsatzrückgang fiel geringer aus. Neustarts haben aber auch bei den Nachbarn nicht gezündet – dafür wird „Alles steht Kopf 2“ noch diese Woche eine sehr seltene Ehre zuteil.

„Alles Fifty Fifty” war auch in Österreich der beste Neustart – landete aber auch dort nur auf Platz 7 (Credit: Leonine Studios)

Das vergangene Wochenende markierte wieder einmal einen Monatswechsel – und sorgte damit für ein gewohntes Bild in Österreich, wo der erste Sonntag eines Monats unter anderem beim Marktführer Cineplexx (dort diesmal sogar in Kombination mit einem von Billa gesponserten „Family Day“) und bei Hollywood Megaplex für Preisaktionen mit Kinobesuchen für fünf Euro (bis zum frühen Abend) steht. 

Vor allem Familienfilme entwickeln sich an diesen Wochenenden in der Regel ausgesprochen gut, die Schere zwischen Besuchs- und Umsatzentwicklung klafft weit auseinander. Auch diesmal – wobei es leider nach keiner der zwei Messungen für ein Plus gegenüber der Vorwoche reichte, dazu waren die Neustarts schlicht nicht zündend genug. Dazu gleich mehr, zunächst einmal zum Gesamtbild.

Kurz vor Ferienende und bei bestem Sommerwetter konnten die österreichischen Kinos gut 94.000 Besuche zählen, gut vier Prozent weniger als am Wochenende der KW 34 (zum Vergleich: in Deutschland brach der Besuch um fast 26 Prozent ein). Deutlicher nach unten ging es dank der günstigen Ticketpreise am Sonntag beim Umsatz; knapp 931.000 Euro bedeuteten ein Minus von gut 20 Prozent (Deutschland: minus 27 Prozent). Mit gut 6,9 Mio. Gesamtbesuchen und gut 73 Mio. Euro Boxoffice im laufenden Jahr liegt man um knapp 18 bzw. 19,5 Prozent hinter dem Vorjahreszeitraum – wobei einmal mehr zu betonen ist, dass dieser nach Besuchen fast auf 2019er Niveau rangierte – und nach Boxoffice um über zehn Prozent vorne (!). Mit anderen Worten: Obwohl der Rückstand auf das Vorjahr bei den Nachbarn größer ist, stehen sie im Vergleich zum letzten vorpandemischen Jahr besser da.

Die Top 4 jedenfalls blieben unverändert: Mit knapp 14.000 Besuchen führt erneut „Nur noch ein einziges Mal“ (gesamt gut 147.000) vor „Deadpool & Wolverine“ (knapp 15.000 Besuche; gesamt knapp 378.000 bei 5,1 Mio. Euro Boxoffice – und damit im Verhältnis ein Stück stärker als in Deutschland). Beim Spitzenreiter zeigt sich kein Aktionspreiseffekt, denn um gut 34 Prozent ging es bei beiden Werten runter, der höhere Umsatz (174.000 vs. 165.000 Euro) ließ ihn vor dem MCU-Kracher verharren.

Platz 3 ging an „Ich – Einfach unverbesserlich 4“, der mit gut 15.000 Besuchen und dem dritthöchsten Besuchsplus der Top 15 (über 29 Prozent – aber knapp vier Prozent Umsatzminus) nun bei über 447.000 verkauften Tickets und 4,7 Mio. Euro Boxoffice steht. Platz 4 sicherte sich wieder „Alien: Romulus“, der sich mit einem Besuchsminus von 19 Prozent gut hielt und mit knapp 5900 Besuchen bei 45.000 Gesamtbesuchen hält. 

Zwölfte Woche und ein fünfter Platz für Dauerbrenner „Alles steht Kopf 2“, der nach dem Wochenende laut Comscore-Zählung nur noch etwa 1500 Besuche von jener Marke entfernt war, die ihn für das seltenen „Platinum Ticket“ der WKO qualifizieren: 600.000 Gesamtbesuche. Eingespielt sind knapp sechs Mio. Euro, auch bei diesem Familienfilm gingen Besuchs- (18 Prozent Plus) und Umsatzentwicklung (gut sieben Prozent weniger als am Vorwochenende) sehr deutlich auseinander. Wobei natürlich auch die sieben Prozent ein Top-Hold sind, umso mehr, als der Film seit einiger Zeit auch für die Heimbetrachtung erhältlich ist. „Alles steht Kopf 2“ verbesserte sich gegenüber der KW 34 um einen Platz und schob „Horizon“ auf Rang 6. Knapp 4400 Besuche bringen das Westernepos auf knapp 15.000 Gesamtbesuche. Gehalten hat sich der Film zwar alles andere als schlecht (knapp 14 Prozent Besuchsminus), aber ein Hit ist er auch in Österreich leider nicht.

Was für die Neustarts der Vorwoche generell gilt. „Borderlands“ gab beim Besuch um rund 23, beim Umsatz um gut 40 Prozent nach, verlor aber nur einen Rang (jetzt Platz 8). „Blink Twice“ stürzte um je 44 Prozent ab und hielt sich nur dank höheren Boxoffice noch vor „Die Wilden Mäuse“ auf einem Top-Ten-Rang. Letzterer Film wiederum profitierte klar von den Preisaktionen, baute die Wochenendbesuche um fast 20 Prozent aus und verzeichnete ein sehr moderates Umsatzminus von neun Prozent. Direkt dahinter folgt „Harold und die Zauberkreide“, der sich als Familienfilm auch noch über ein sechsprozentiges Besuchsplus (bei knapp 23 Prozent weniger Umsatz) freuen konnte – und mit gut 2700 Tickets am Wochenende ebenfalls mehr Zuspruch fand als „Blink Twice“.

Dass es für die schwachen Vorwochendebütanten nicht noch weiter nach unten ging, ist natürlich dem Mangel an hochkarätigen Neustarts geschuldet. Am besten Schlug sich noch „Alles Fifty Fifty“ mit gut 3200 Besuchen bei knapp 35.500 Euro Boxoffice (3800; gut 41.000 inkl. Vorstart) auf Rang 7; gefolgt von „Afraid“ mit gut 2800 Besuchen und 33.000 Euro Boxoffice auf Rang 9. Noch innerhalb der Top 20 debütierte „Detektiv Conan Film 27: Das 1-Million-Dollar-Pentagramm“ – wobei sich der 17. Platz und gut 630 Besuche auf das reine Drei-Tage-Wochenende beziehen; blickt man auf alle Tage seit Start sind es knapp 3600 Besuche und gut 39.000 Euro Boxoffice, also nur knapp hinter „Alles Fifty Fifty“. Auch noch ein Top-20-Film: „Die Unzertrennlichen – Zwei durch Dick und Dünn“ mit gut 900 Besuchen.

Insgesamt zählte Comscore für die fünf stärksten Neustarts zusammen nur gut 8150 Besuche und 87.000 Euro Boxoffice – letzteres wäre ziemlich genau halb so viel, wie „Nur noch ein einziges Mal“ an seinem dritten Wochenende erzielte.

Damit noch kurz zu den beiden Filmen, die als einzige in der Top 15 sogar nach Umsatz zulegen konnten: „Trap: No Way Out“ zählte über 66 Prozent mehr Tickets als zuletzt, eingespielt wurden elf Prozent mehr. Und „200% Wolf“ packte 59 Prozent beim Besuch und gut 15 beim Umsatz drauf.