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Verwirrung um mysteriösen Bieter

Ein Angebot, das zu gut klang, um wahr zu sein? Nur Stunden, nachdem eine 43 Mrd. Dollar schwere Übernahmeofferte für Paramount über den Ticker lief, zogen renommierte Dienste die Nachricht zurück – nachdem sich die bloße Existenz des Bieters nicht hatte verifizieren lassen.

Der Paramount-Übernahmepoker ist um eine schräge Episode reicher. (Credit: IMAGO/Depositphotos)

Noch bis 21. August läuft das 45-Tage-Fenster, innerhalb dessen Paramount Global sich nach der Einigung mit Skydance noch für andere Übernahmeangebote entscheiden kann (wenngleich bei Ablehnung des Skydance-Deals eine Vertragsstrafe in Höhe von 400 Mio. Dollar fällig wäre) – und wie unlängst berichtet, sieht sich von einem völlig neuen Angebot über den Ticker. Demnach erklärte ein Konglomerat namens Apex Capital, schon zu Beginn der 45-Tage-Frist ein Barangebot in Höhe von bis zu 43 Mrd. Dollar abgegeben zu haben. Eine Summe, die nicht nur die Übernahme von Verbindlichkeiten in Höhe von 15,8 Mrd. Dollar (und jene der oben genannten Vertragsstrafe) habe umfassen sollen, sondern vor allem auch bis zu zehn Mrd. Dollar an Kapital für künftige Investitionen. 

Apex hatte in der Pressemitteilung behauptet, für die stimmberechtigen Anteile der Klasse A jeweils 35 Dollar bezahlen zu wollen; für jene der nicht stimmberechtigten Klasse B 23,28 Dollar. Beides hätte einem Aufschlag von rund 33 Prozent gegenüber dem 52-Wochen-Hoch der Aktie entsprochen, letzterer Preis läge um mehr als 100 Prozent über dem aktuellen Kurs.

Ein Angebot, das zu gut klingt, um wahr zu sein? Nun, vermeldet wurde es, nicht zuletzt auf Basis einer Agenturmeldung von Reuters, zunächst von diversen Diensten. Allerdings forschte Reuters nach – und war am Ende nicht einmal in der Lage, die bloße Existenz von Apex Capital zu verifizieren. Die ursprünglich via Businesswire verbreitete Pressemitteilung wurde wenige Stunden nach ihrer Veröffentlichung gelöscht, keine der beteiligten Parteien reagierte im Anschluss auf Presseanfragen. 

Der Kurs von Paramount, der mit Bekanntgabe des (angeblichen) Angebots um 1,6 Prozent zugelegt hatte, gab im nachbörslichen Handel wieder etwas nach.